Für Klientinnen und Klienten

Eine der Hauptaufgaben unserer pädagogischen Fachkräfte ist es, den Kindern, jungen Menschen und Familienmitgliedern die Folgen ihrer persönlichen Entscheidungen und Handlungen transparent zu machen.

Die Verantwortung für ihr Handeln bleibt immer bei den Klienten, doch erhalten sie Verständnis und Unterstützung, sollten sie die Folgen ihrer Handlungen einmal falsch eingeschätzt haben. Und sie werden ermutigt, nicht aufzugeben, sollte es einmal länger dauern, eine neue Verhaltensweise zu etablieren. Wir wissen, wie hartnäckig Gewohnheiten sein können.

Konsequenzen sind nicht in einem „Strafenkatalog“ festgeschrieben, sondern ergeben sich als natürliche Folge einer Handlung und zwar im Positiven wie im Negativen. Welche Konsequenzen drohen könnten und auch weshalb, soll den Klientinnen durch die betreuenden Fachkräfte im Hilfeverlauf immer wieder transparent gemacht werden.

In unseren stationären Gruppen sind die unverhandelbaren Hausregeln so schmal wie möglich gehalten und leiten sich überwiegend aus gesetzlichen und behördlichen Vorgaben oder allgemeinen gesellschaftlichen Gepflogenheiten ab. Auch hier werden die jeweiligen Begründungen den Klienten transparent gemacht. 

Die allermeisten Regeln ergeben sich aus dem Zusammenleben der Gruppe und werden auf den wöchentlichen Gruppenabenden von allen Mitbewohnern immer wieder an die Bedürfnisse der jeweiligen Gruppe anpasst.

In allen anderen Unterstützungssettings ergeben sich Regeln und Konsequenzen aus den Hilfeplänen, die während der Hilfe individuell umgesetzt werden.

Wir finden für unsere Klienten individuelle Lösungen, machen manche Umwege und scheuen weder Probleme noch Konflikte.

Ziel all unserer Angebote ist die Hilfe zur Selbsthilfe und wir beenden Maßnahmen am liebsten, wenn unsere Klienten ihre persönlichen Ziele erreicht haben und (wieder) auf eigenen Beinen stehen wollen.

Unsere Angebote sind auf Dauer nicht geeignet, wenn Klienten kein Interesse entwickeln, an ihren persönlichen Themen arbeiten zu wollen oder wenn sie durch unser Setting nicht befähigt werden, ihre Themen angehen zu können, weil ihre Bedarfe nicht richtig eingeschätzt wurden.

In diesen Fällen sehen wir unseren Auftrag darin, so früh wie möglich mit allen Beteiligten ins Gespräch zu gehen und ein besser geeignetes Angebot zu finden.

Beenden müssen wir alle Maßnahmen, in denen ein Verhalten von Klienten dazu führt, dass Mitabeitende oder Mitbewohner in ihren Rechten verletzt oder an Leib und Seele gefährdet werden. Dann hat der Schutz von Mitbewohnern und/oder Mitarbeitenden und des Trägers unbedingt Vorrang.